Neupräsentation mit Begleitausstellung "Odyssee im Zabergäu"
"Odyssee im Zabergäu: Die römischen Reliefs von Güglingen-Frauenzimmern"
Neupräsentation mit Begleitausstellung
In den Jahren 1991/92 wurde eine reich ausgestattete römische Villenanlage in Güglingen-Frauenzimmern archäologisch untersucht. Ein 11,5 x 7,7 Meter großes Wasserbecken, das vor der Front des Hauptgebäudes lag, barg eine archäologische Sensation: Es enthielt unzählige Skulpturenfragmente, die verschiedene Szenen aus der „Odyssee“ erkennen ließen. Von einer hiesigen römischen Bildhauerwerkstätte aus regionalem Schilfsandstein gearbeitet, gehörten sie einst zu einem Reliefzyklus, der nördlich der Alpen ohne jeden Vergleich ist.
Dieser einzigartige Reliefzyklus wurde in den zurückliegenden 8 Jahren einer intensiven Bearbeitung unterzogen, um dem gigantischen Puzzle noch ein größtmögliches Maß an Informationen zu entlocken und trotz seiner Lückenhaftigkeit zu einer möglichst fundierten musealen Präsentation zu kommen. Sie ist nun in der Dauerausstellung des Römermuseums als weiteres Highlight zu sehen.
Die Reliefs geben einen Einblick in Bildungsstand und Repräsentationsbedürfnis des wohlhabenden römischen Villenbesitzers: So zeigen die verschiedenen Bildmotive u.a. die Blendung des Polyphem und die Flucht aus der Kyklopenhöhle, das Sirenen-Abenteuer des Odysseus oder auch die Begegnung mit dem Meerungeheuer Skylla. Insgesamt legt der Skulpturenschmuck des Wasserbeckens in seiner Zusammenstellung Parallelen zu römischen Kaiservillen in Campanien und dem Latium nahe: In deren Skulpturenausstattung erscheinen ebenfalls Motive aus der Odyssee, die in Bezug zu Wasser aufgestellt waren.
Eine gleichnamige temporäre Begleitausstellung greift den Epos der "Odyssee" des griechischen Dichters Homer auf, gemeinsam mit seiner "Ilias" eines der ältesten Werke unserer abendländischen Literatur. Sie beleuchtet nicht nur dessen Einfluss auf Literatur und Kunst der Antike – hintergründig betrachtet werden auch weitere berühmte Irrfahrten, wie etwa die Argonautensage und Vergil’s „Aeneis“, das Nationalepos der Römer.
Schon recht früh beschäftigten sich antike Geographen und Autoren mit der Lokalisierung der Stationen dieser verschiedenen Irrfahrten. Eine Skizzierung jener antiken Lokalisierungstheorien führt den Besucher in einer reich bebilderten Reise durch die mythischen Landschaften und Orte des Mittelmeers.
Ausgewählte Exponate aus den Beständen des Historischen Museums der Pfalz in Speyer sowie des Universitätsmuseums Tübingen illustrieren in der Ausstellung die Bilderwelt der Odyssee: Sie reichen von Darstellungen des geblendeten Kyklopen Polyphem über die verführerischen Sirenen und das grausige Seeungeheuer Skylla bis hin zu verschiedenen Meereswesen. Als Mit-Mach-Elemente kann man sich mit Teilen der Rüstung eines griechischen Kriegers als Gefährte des Odysseus ausstaffieren oder gar als Odysseus selbst - mit seiner typischen Filzkappe.
Begleitveranstaltungen:
Öffentliche Führungen
Termine:
13.4.2014; 14 u. 16 Uhr
27.4.2014; 15 Uhr
18.5.2014; 11 Uhr
8.6.2014; 11 u. 15 Uhr
22.6.2014; 15 Uhr
27.7.2014; 15 Uhr
24.8.2014; 15 Uhr
21.9.2014; 11 Uhr
3.10.2014; 14 u. 16 Uhr
26.10.2014; 15 Uhr
Dauer: ca. 90 Minuten
Gebühren: 4,- € zzgl. ermäßigter Eintritt
Der Zankapfel
Die Menschen als Spielball der Götter in den Epen Homers
Vortrag mit Frank Merkle M.A., Historiker und Germanist
Von den Göttern dazu gedrängt, soll der troianische Königssohn Paris entscheiden, ob Hera, Athene oder Aphrodite die Schönste sei. Mit seinem Urteil zieht der Prinz unweigerlich den Zorn zweier Olympierinnen auf sich, was letztendlich zur Zerstörung seiner Heimatstadt führt.
So stehen Hera und Athene während des Troianischen Krieges auf der Seite der Griechen.
Athene ist auch die Schutzgöttin von Odysseus - doch auf seinen gefahrvollen Irrfahrten macht ihn der Zorn weiterer Götter zum Spielball und ihm wird seine Rückkehr erst nach vielen Jahren ermöglicht.
In wie weit lenken die homerischen Götter das Weltgeschehen? Ist das menschliche Schicksal bei Homer vorbestimmt oder besitzen die Menschen einen eigenen Handlungsspielraum?
Veranstaltung in Kooperation mit Kreta-Transporte Güglingen
Termin: Freitag, 9.5.2014; 19:30 Uhr
Ort: Römermuseum Güglingen
Eintritt: 8,- €
Die Veranstaltung wird mit kleinen kretischen Köstlichkeiten abgerundet.
Bezirzte Helden zwischen Skylla und Charybdis
Die Frauengestalten Homers – Sehnsüchte und Gefahren des Odysseus
Vortrag mit Frank Merkle M.A., Historiker und Germanist
Penelope, Kalypso, Kirke oder die Sirenen können mit Sehnsüchten oder auch Bedrohungen gedeutet werden, mit denen Seefahrer zur Zeit Homers konfrontiert waren.
In diesem Zusammenhang sind besonders die mythischen und realen Landschaften interessant, mit denen diese Frauengestalten bereits in der Antike identifiziert wurden: Sie bilden ein Wechselspiel zwischen Verlockungen, personifizierten Gefahren und der Zeit enthobenen, paradiesischen Sehnsuchts-Orten.
Veranstaltung in Kooperation mit Kreta-Transporte Güglingen
Termin: Freitag, 27.6.2014; 19:30 Uhr
Ort: Römermuseum Güglingen
Eintritt: 8,- €
Die Veranstaltung wird mit kleinen kretischen Köstlichkeiten abgerundet.
Odysseus. Göttlich? Schwäbisch!
Ein vergnüglicher und kulinarischer Abend über die Reise des Odysseus bis zu seiner Heimkehr ins schwäbische Güglingen
Von und mit Frank Merkle, Rüdiger Erk (Schauspieler und Regisseur) und Frank Eisele (Akkordeon)
Veranstaltung in Kooperation mit dem Hotel/Restaurant Herzogskelter Güglingen
Sollte Odysseus etwa ein Schwabe gewesen sein? Deuten die in Güglingen-Frauenzimmern gefundenen Reliefs tatsächlich darauf hin?
Eine freie szenische Interpretation der Odyssee, die zum Schmunzeln und Weiterdenken anregen will. Auf der Grundlage des Theaterstücks „Der Weg ins Freie“ von Lea Butsch.
Die Gäste erwartet ein launiger Abend mit griechischem Drei-Gänge-Menü, umrahmt von hintergründiger mundartlicher Unterhaltung.
Termin: Freitag, 18.7.2014 um 19:30 Uhr
Ort: Hotel/Restaurant Herzogskelter Güglingen
Gebühren: 29,- € (inkl. 3-Gänge-Menü, Getränke: Selbstzahler)
Anmeldung erforderlich über das Hotel/Restaurant Herzogskelter, Tel. 0 71 35 / 93 06 10
„Mythos Odyssee – 5000 Meilen auf den Spuren eines antiken Helden“
Multimediavortrag
Referenten: Christian Haidinger und Gerhard Nagy (Yachtclub Braunau-Simbach)
Eine außergewöhnliche Reise in einer beeindruckenden Bild- und Videodokumentation, die insbesondere auch Nichtsegler ansprechen soll:
Über 15 Wochen waren insgesamt 54 beteiligte Segler des Yachtclubs Braunau-Simbach (YCBS) 2011 und 2012 auf den Spuren des antiken Helden Odysseus unterwegs. Dabei begaben sie sich auf die Fährte des Abenteurers und liefen per Segelschiff alle Stationen seiner Irrfahrten an. Gute 5.000 Seemeilen oder umgerechnet fast 10.000 km legten sie dabei zurück. Ausgehend von Troia in Kleinasien über die gesamte Ägäis, quer übers Mittelmeer nach Tunesien, Sizilien, Sardinien, Korsika und um den italienischen Stiefel herum zurück nach Griechenland führte sie die Reise. 10 Tage davon war ein ORF-Kamerateam an Bord.
Dieses Segel- und Kulturprojekt gestaltete sich so einzigartig, dass es vom Österreichischen Segelverband 2012 mit dem Miramar-Preis bedacht wurde – der höchsten österreichischen Auszeichnung für seemännische Leistungen.
Termin: Samstag, 18.10.2014 um 19 Uhr
Ort: Hotel/Restaurant Herzogskelter Güglingen
neuer Veranstaltungsort: Großer Sitzungssaal des Rathauses Güglingen, Marktstraße 19-21
Eintritt: 8,- €
2 x ca. 35 Minuten, in der Pause besteht Gelegenheit zum Umtrunk durch das Hotel/Restaurant Herzogskelter
Begleitband:
Zu Neupräsentation und Begleitausstellung ist ein gleichnamiger Begleitband erschienen:
Enrico De Gennaro, Odyssee im Zabergäu: Die römischen Reliefs von Güglingen-Frauenzimmern
Schriftenreihe des Römermuseums Güglingen, Band 5
192 S., 242 Abb. und 17 Karten
ISBN 978-3-9812803-5-7
Preis: 17,90 €
Artikel zur Ausstellung aus der Rubrik "Aktuelles":
Weitere Stationen dieser Ausstellung (teilweise in reduziertem Umfang):
seit 8/2015
Herder-Gymnasium Forchheim
(Endverbleib der Begleitausstellung)