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Aktuelles | De Gennaro, Enrico | 08.07.2022
Gartenschau Eppingen: Begegnung mit einem alten Bekannten
Am 8. Juli waren auf der Eppinger Gartenschau das Römermuseum und die Stadt Güglingen zu Gast und bewarben auf dem Stand des Tourismusverbandes "Heilbronner Land" ganztägig ihre kulturellen Angebote.
Wer sich genauer im Bereich zwischen Nord- und Südeingang umschaut, stößt auf einem lauschigen Baumwieschen auch auf den Pavillon des Neckar-Zaber-Tourismus und erblickt dort mit Candidus einen alten Bekannten:
Eigens für die zurückliegende Bundesgartenschau in Heilbronn konzipiert, feiert dieser römische Charakter als Güglinger Botschafter hier nochmals ein Revival und kann die Gäste der Jetztzeit nicht nur über die vielfältigen Angebote des Römermuseums informieren, sondern auch mit seinen römischen Weisheiten bereichern.
Ein "Candidus" ist tatsächlich auf einem der Mithras-Weihesteine im Güglinger Vicus nachgewiesen und die hier präsentierte Figur ist von der entwickelten Story her zugleich ein erfolgreicher Geschirr-Händler, der sich die verkehrsgünstige Lage der großen Zentralsiedlung zunutze macht, indem er das hochwertige und stark nachgefragte römische Tafelgeschirr "Terra Sigillata" aus Rheinzabern in den Neckarraum importiert.
Als gestandener Lateiner gibt der Güglinger Candidus den Besuchern Folgendes mit auf den Weg:
"Emas non quod opus est, sed quod necesse est; quod non opus est, asse carum est." – auf Deutsch: "Kaufe dir nicht, was dir gelegen kommt, sondern das, was notwendig ist; was dir nicht nützlich ist, ist bereits für ein As (kleinster römischer Münzwert) zu teuer."
Damit setzt er gedanklich einen sinnfälligen Kontrast zu den Entwicklungen der heutigen Zeit mit ihrem enthemmten Konsumrausch wie z.B. Fast-Fashion und ein starkes Zeichen aus der Tiefe der Zeiten heraus dafür, über wirkliche Nachhaltigkeit nachzudenken.