Aktuelles (Archiv)
Aktuelles | De Gennaro, Enrico | 18.09.2012
Abendvortrag über Katharina Kepler am 28.9.2012
Nächsten Freitag jährt sich ein wichtiges Ereignis unserer Stadtgeschichte zum 391sten Mal, das mit einem großen Vortrag begangen wird: Am 28. September 1621 wurde Katharina Kepler im Rahmen des Hexenprozesses gegen sie in die Güglinger Folterkammer geführt und an der fast 74-jährigen die Tortur ersten Grades vollstreckt.
Aus diesem Anlass ist es gelungen, als Begleitveranstaltung zur aktuellen Sonderausstellung "Hexen, Tod & Teufel", einen herausragenden Referenten für einen Abendvortrag zu gewinnen: Wolfgang Dietz vom Historischen Institut der Universität Stuttgart gilt als ausgezeichneter Kenner des Katharina-Kepler-Hexenprozesses. Er widmete sich intensiv dem Prozessgeschehen mit seinen über tausendseitigen Akten. Der Titel seines spannenden Vortrages wird lauten: „Die ’Hexe von Leonberg’ – der Prozess gegen Katharina Kepler“.
Diese Darstellung im „Seehbuch“ von Jakob Ramminger zeigt Güglingen im Jahr 1596 (Blick von Osten bzw. Frauenzimmern). 24 Jahre später wurde hier Katharina Kepler über 14 Monate hinweg eingekerkert und schließlich mit der Tortur ersten Grades bedacht.
Abbildung: Württ. Landesbibliothek Stuttgart, Cod. hist. fol. 261, fol. 10r.
Im Herzogtum Württemberg erreichte die Hexenverfolgung in den Jahren 1615 und 1616 ihren Höhepunkt mit zahlreichen Anklagen und Prozessen. Auch Katharina Kepler wurde in dieser Zeit des Hexereideliktes bezichtigt. Schließlich endeten die beiden Prozesse in Leonberg und Güglingen, letzterer laut Gerichtsprotokoll „leider mit Beistand ihres Sohnes, Johann Kepler, Mathematici“, Anfang Oktober 1621 mit einem Freispruch.
Inwiefern war dieses Verfahren gegen „die Keplerin“ repräsentativ für die Hexenprozesse der Zeit? Oder gab es doch eher untypische Elemente darin? Besonders diesen Fragen soll in dem Vortrag nachgegangen werden.
Termin: Freitag, 28.09.2012, 19:30 Uhr
Ort: Veranstaltungsraum der Mediothek Güglingen am Stadtgraben
Gebühren: 5,- €
Vor und nach der Veranstaltung besteht die Gelegenheit zur Besichtigung der Sonderausstellung im Römermuseum.