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Aktuelles | De Gennaro, Enrico | 08.12.2015

Becken mit altägyptischem Lotos ging in den "Vicus Senotensis"

Ein letztes Überbleibsel der zurückliegenden Begleitausstellung "Odyssee im Zabergäu" trat kürzlich die Reise zu seinem neuen Bestimmungsort an: Nachdem bereits im Sommer die Ausstellungstafeln ans humanistische Herder-Gymnasium ins bayerische Forchheim gingen, um dort künftig für den Altgriechisch-Unterricht entsprechende Impulse zu liefern, wurde nun auch das Wasserbecken mit dem altägyptischen Lotos einer neuen Verwendung zugeführt und kam ins Römermuseum Remchingen (Enzkreis). Die tropische Wasserpflanze spielte eine Rolle in der "Odyssee": Bei den Lotosessern konnte Odysseus seine Gefährten nur mit Mühe dem Genuss dieser Pflanze für die Weiterreise entziehen.

 

Odyssee

 

In Remchingen-Wilferdingen lag übrigens auch ein Vicus wie in Güglingen. Er ist zwar nicht ausgegraben, doch kennt man von einer Inschrift seinen genauen Namen: "Vicus Senotensis", also die Siedlung des Volksstammes der Senoter.

Spannend ist der Bezug, dass sich dort auf einem Grabstein, der nachträglich in der Kirche verbaut war, Darstellungen von Odysseus' Sirenenabenteuer fanden. Auf einem römischen Steindenkmal im Land sind sie der einzige Anklang zu Szenen, wie sie bei uns auf den einzigartigen Odyssee-Reliefs des reichen römischen Gutsherrn von Frauenzimmern vorhanden waren.

 

Odyssee

Ein Vergleich (links Frauenzimmern, rechts Remchingen): Oben die Darstellung von Odysseus, an den Mast seines Schiffes gebunden; darunter die Darstellung der drei Sirenen.