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Aktuelles | De Gennaro, Enrico | 03.04.2020
Saisoneröffnung am Welterbe Limes mit Güglingen als Gastmuseum
Wer gehofft hat, das Römermuseum am kommenden Sonntag, den 5. April 2020 im Ostalbkreis anzutreffen, muss aus Gründen der aktuellen Lage leider enttäuscht werden, denn wie so vieles in der letzten Zeit, was von langer Hand geplant war, fällt auch dieser Termin aus.
Das Limestor in Dalkingen: Ein beeindruckender Bau am UNESCO-Welterbe Limes.
Das Güglinger Römermuseum war im vergangenen Jahr vom Landratsamt Ostalbkreis als Gastmuseum zur Saisoneröffnung an das Welterbe Limes eingeladen worden.
In Dalkingen (Gde. Rainau) steht unter einem erst vor wenigen Jahren errichteten, architektonisch beeindruckenden Museumsgebäude das ausgegrabene Limestor. In Verbindung gebracht wird dieses Monumentaltor mit dem Feldzug Kaiser Caracallas gegen Germanen, die ins Hinterland eingefallen waren und hier soll die Stelle gewesen sein, wo er mit seinen Truppen den Limes ins freie Germanien überschritt, um die marodierenden Horden endgültig niederzuschlagen.
Dass ihm dies gelang, bezeugt spannenderweise eine Ehreninschrift, die man in Meimsheim fand und welche dem Kaiser dort errichtet wurde "ob victoriam germanicam" (wegen des Sieges über die Germanen). Dadurch lässt sich diese Inschrift jahrgenau ins Jahr 213 n. Chr. datieren und sie dokumentiert zugleich das älteste geschichtlich überlieferte Ereignis unserer baden-württembergischen Landesgeschichte.
In Güglingen wie auch in Dalkingen steht ein Abguss dieser wichtigen Inschrift aus dem Zabergäu, was obendrein ein toller Querbezug gewesen wäre.
Ehreninschrift für Kaiser Caracalla aus Brackenheim-Meimsheim.
Zudem wäre es natürlich eine schöne Möglichkeit gewesen, Güglingen mit dem Römermuseum über die Grenzen unserer Region hinaus weiter bekannt zu machen, vor allem am viel frequentierten UNESCO-Weltkulturerbe – ertragreich für die Gäste auch deshalb, weil in Güglingen das zivile Leben im Mittelpunkt steht, während in der Darstellung der Römerzeit am Limes natürlicherweise besonders der militärische Aspekt betont wird.
Aber trotz der Absage sind sich die Veranstalter einig, dass aufgeschoben nicht aufgehoben ist und man bleibt zuversichtlich, dass es in der Zukunft doch einmal klappt.