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Aktuelles | De Gennaro, Enrico | 19.04.2016
Ganztagesschule im Römermuseum: Germanische Seifen hergestellt
Im laufenden Schuljahr 2015/16 bietet das Römermuseum bereits im zweiten Trimester für die Ganztagesschule am Nachmittag in der Katharina-Kepler-Schule das Projekt „Tauch ein in die bunte Welt der Römer“ an. Jeden Montagnachmittag (mit Ausnahme der Schulferien natürlich) heißt es somit für die Projektteilnehmer „zurück in die Römerzeit“: Es gilt, jedes Mal aufs Neue spannende und interessante Dinge zu entdecken, welche die römische Vergangenheit bereithält. So werden zu jedem Termin ganz unterschiedliche, vielfältigste Bereiche näher beleuchtet. Meist geht dabei eine Einführung in ein Thema in der Dauerausstellung des Museums voraus und mündet anschließend in eine Aktiv-Einheit.
Stolz präsentieren die Projektteilnehmer ihre Seifen, die sie bis zur vollständigen Reife in liebevoll dekorierte Spanschächtelchen gebettet haben.
Am Montag stand so z.B. erstmals die Herstellung germanischer Seifen als neu ins Leben gerufene museumspädagogische Aktion auf dem Programm. Bei der Einführung lernten die Kinder viel über Badewesen, Hygiene und Kosmetik zur Römerzeit, aber auch, dass man sich nicht mit Seife wusch, wie wir sie heute kennen, sondern man sich beim täglichen Badebesuch den Körper einölte und den im Öl gebundenen Schmutz anschließend mit einem Körperschaber entfernte. Römische Schriftsteller berichteten allerdings oft darüber, dass sich zur gleichen Zeit die Germanen mit Seife wuschen. Daher wurde im Projekt ein authentisches germanisches Seifenrezept ausprobiert, das im Freilichtmuseum „Germanisches Gehöft“ im niederösterreichischen Elsarn experimentell erarbeitet wurde: In einem bestimmten Mischungsverhältnis werden dabei Tierfett, Pottasche und Regenwasser miteinander verseift. Die Kinder konnten die daraus entstandene Masse anschließend beim Formen mit aromatischen, duftenden Kräutern und Gewürzen verfeinern. Noch rund 2-3 Monate wird die am Montag hergestellte Seife brauchen, bis sie gebrauchsfertig zu Ende gereift ist.
Nächsten Montag dreht sich dann alles um das Backen von „Keltenringli“, keltisch-römischem Gebäck. Im Original wurde es als Grabbeigabe im Hunsrück gefunden. Da es recht viel Honig enthält, der in früheren Zeiten immer sehr kostbar und mühsam zu beschaffen war, war es allgemein in der Antike selten und überaus begehrt.