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Aktuelles (Archiv)

Aktuelles | De Gennaro, Enrico | 22.10.2021

Güglinger Hundepfote aktuell in Münchingen unterwegs

Der Abdruck einer Hundepfote aus dem römischen Güglingen, der üblicherweise permanent in der Dauerausstellung des Römermuseums beheimatet ist, tourt als Exponat weiterhin durch die Lande: Er ist als Leihgabe Bestandteil der Wanderausstellung "Die Zähmung des Wolfes. Eine archäologische Spurensuche". Gezeigt wurde die Schau u.a. in Blaubeuren, Düsseldorf, Hochdorf/Enz, Münsingen, Bad Buchau, Sachsenheim und Nagold.

 

Ausstellung Wolf Münchingen


Derzeit ist der Fund aus der Sammlung von Ulrich Peter aus Güglingen-Frauenzimmern wieder ganz in der Nähe zu sehen, nämlich im Strohgäu: Im Museum Korntal-Münchingen wird die Ausstellung, die große Unterstützung seitens des NABU-Wolfsbotschafters und naturschutzpolitischen Sprechers der Grünen im Landtag, Dr. Markus Rösler MdL, erfährt, derzeit seit dem 22. Oktober letzten Jahres gezeigt.

Eigentlich sollte die Schau nun am 6. März zu Ende gehen, doch infolge der aktuellen Erschwernisse bei gleichzeitig großem Interesse am Thema ist der Besucherzustrom noch allzu verhalten geblieben. So entschloss man sich dazu, sie bis zum 24. April 2022 zu verlängern.

 

Hundepfote Abdruck Leistenziegel


Gefunden wurde dieses römische Leistenziegelbruchstück mit dem besonders feinen und vollständigen Abdruck einer Hundepfote von Ulrich Peter auf den Güglinger "Steinäckern". Er stellte es aus seiner Sammlung dem Römermuseum als Dauerleihgabe zur Verfügung, wo es üblicherweise in der Dauerausstellung bestaunt werden kann. Übrigens: Vom römischen Wort "Tegula" für diese Dachziegelform rührt unser deutsches Wort "Ziegel" her.

Der Hundepfotenabdruck auf dem Bruchstück eines römischen Leistenziegels belegt die Nutzung des Hundes in römischer Zeit. So war er nicht nur Haustier, sondern diente auch als Nahrungs- und Fell-Lieferant.

 

Über das nicht seltene Vorkommen von verschiedensten Tierspuren auf römischen Ziegeln gehen die Erklärungstheorien weit auseinander: Die einen sehen darin lediglich die Abdrücke von Tieren, die sich zufällig gerade dort aufhielten, wo die römischen Ziegler ihre handgestrichenen Erzeugnisse vor dem Brand zum Vortrocknen auslegten, andere wiederum vermuten gar, dass Tiere für unheilabwehrende Zwecke gezielt über die noch frischen Ziegel gescheucht wurden.