Aktuelles (Archiv)
Aktuelles | De Gennaro, Enrico | 04.07.2014
Güglinger Hundepfotenabdruck weiterhin im Land unterwegs
Der Abdruck einer Hundepfote aus dem römischen Güglingen mausert sich allmählich zum "meistgetourten" Exponat des Römermuseums: Es ist als Leihgabe Bestandteil der Wanderausstellung "Die Zähmung des Wolfes. Eine archäologische Spurensuche", die zunächst im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren gezeigt wurde und zuletzt im Keltenmuseum Hochdorf/Enz zu sehen war. Demnächst wird der Fund aus der Sammlung von Ulrich Peter aus Güglingen-Frauenzimmern wieder die Luft der Schwäbischen Alb schnuppern: Die anschließende Station ist das Biosphärenzentrum Schwäbische Alb in Münsingen, wo die Ausstellung vom 15.7. bis 11.11.2014 gastieren wird.
Gefunden wurde dieses römische Leistenziegelbruchstück mit dem besonders feinen und vollständigen Abdruck einer Hundepfote von Ulrich Peter auf den Güglinger "Steinäckern". Er stellte es aus seiner Sammlung dem Römermuseum als Dauerleihgabe zur Verfügung, wo es üblicherweise in der Dauerausstellung bestaunt werden kann. Übrigens: Vom römischen Wort "Tegula" für diese Dachziegelform rührt unser deutsches Wort "Ziegel" her.
Der Hundepfotenabdruck auf dem Bruchstück eines römischen Leistenziegels belegt die Nutzung des Hundes in römischer Zeit. So war er nicht nur Haustier, sondern diente auch als Nahrungs- und Fell-Lieferant.
Über das nicht seltene Vorkommen von verschiedensten Tierspuren auf römischen Ziegeln gehen die Erklärungstheorien weit auseinander: Die einen sehen darin lediglich die Abdrücke von Tieren, die sich zufällig gerade dort aufhielten, wo die römischen Ziegler ihre handgestrichenen Erzeugnisse vor dem Brand zum Vortrocknen auslegten, andere wiederum vermuten gar, dass Tiere für unheilabwehrende Zwecke gezielt über die noch frischen Ziegel gescheucht wurden.