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Aktuelles | De Gennaro, Enrico | 01.10.2018
Güglinger Panorama in Istanbul international vorgestellt
Vom 19. bis 23. September fand in Istanbul die 27. International Panorama Council Conference statt. Der International Panorama Council (IPC) ist ein weltweites Netzwerk u.a. von Museumsdirektoren, Wissenschaftlern und Künstlern, das sich mit dem Panorama als Kunst- und Medienphänomen in historischer und zeitgenössischer Hinsicht beschäftigt.
Seine jährlichen IPC World Conferences finden rund um den Globus statt. Gastgeber der diesjährigen Tagung in der Türkei war das Panorama 1453, das Kultusministerium und die Stadt Istanbul. Anwesend waren Teilnehmer u.a. aus den USA, Dubai, Finnland, Kambodscha, Brasilien, Australien, Russland und natürlich der Türkei.
Überschrieben mit dem Motto „Memory and the Panorama“ widmeten sich an mehreren Tagen verschiedene Spezialisten aus aller Welt in Fachvorträgen dem Panoramaphänomen auf vielfältigste Weise.
In der Sektion „Historic Panoramas: Material & Immaterial“ galt es dann einen Blick nach Güglingen zu werfen: Unter dem Titel „Panorama of a Roman Settlement in the Hinterland of the Upper Germanic Limes“ und eingerahmt zwischen Vorträgen aus Mexico City und Los Angeles sprachen Museumsleiter Enrico De Gennaro und Künstler Markus Ege über das römische Siedlungspanorama, das im vergangenen Jahr nach acht Jahren Vorlauf eingeweiht werden konnte.
In diesem einzigen Beitrag aus Deutschland bei der diesjährigen Konferenz schilderten sie der vertretenen Fachwelt insbesondere die streng wissenschaftliche Herangehensweise, deren Grundlagen und ihre schrittweise Annäherung an die künstlerische Umsetzung des 56,5 Meter langen und bis zu 5 m hohen Panoramas.
Die Vorstellung des Güglinger Panoramas stieß, insbesondere auch durch seine inhaltliche sowie künstlerische Konsequenz und Durchdachtheit, auf eine durchweg beachtliche und äußerst positive Resonanz von allen Seiten.
Der Ansatz, eine 1800 Jahre alte Siedlung und das Alltagsleben in ihr zu rekonstruieren, stellt durchaus eine Besonderheit unter den Panoramen dar, denn oftmals werden mit dieser künstlerischen Ausdrucksform große Marksteine der Geschichte oder einer nationalen Identität – wie herausragende geschichtliche Ereignisse, heroische Schlachten oder die Gründung von Nationen dargestellt.
Anschließen wird sich nun noch eine wissenschaftliche Veröffentlichung im "International Panorama Council Journal", dem Publikationsorgan des IPC; Gastgeber der nächsten Tagung in 2019 wird Atlanta (USA) sein.